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Grundlagen der Halliwick-Methode

 

James McMillan, ein Ingenieur für Hydraulik, begann 1950 in der Londoner „Halliwick-Schule“ Schwimmunterricht für körperbehinderte Kinder zu erteilen.

Als Techniker ging er von der Tatsache aus, dass das spezifische Gewicht des menschlichen Körpers leichter ist als das des Wassers. Jeder Mensch müsste sich also über Wasser halten können, es sei denn, er macht etwas falsch.

 

J. McMillan: „Du brauchst im Wasser nichts zu tun, das Wasser tut alles für dich.“

 

Bei der klassischen „Halliwick-Methode“ sind Schwimmhilfen jeglicher Art verboten, da sie dem Kind nicht erwünschte Verhaltens- und Bewegungsmuster antrainieren, und so auch eine falsche Sicherheit vermitteln.

 

Schon bald wurde die Bedeutung der Methode bekannt, und vor allem das Interesse der Physiotherapeutin Berta Bobath führte zu einer internationalen Verbreitung. Beim Bau der Landessonderschule III im Kinderdorf St. Isidor wurde die Errichtung eines Hallenbades eingeplant, und so besteht seit den 70er Jahren die Möglichkeit, körperbehinderte Kinder nach der erfolgreichen Methode zu unterrichten.

 

McMillan stellte 4 wichtige Forderungen auf:

1)      Jeder Behinderte hat einen Betreuer.

2)      Der Lehrer ist mit im Wasser.

3)      Der Lehrweg erfolgt über die Rückenlage.

4)      Es werden keine Schwimmhilfen verwendet.

 

Die völlige Veränderung der Gleichgewichtsbedingungen im Wasser stellen für jedes Kind einen Neubeginn dar. Deshalb muss das Kind frühzeitig lernen, seine Körperbewegungen zu kontrollieren, zu stoppen und gegebenenfalls durch verschiedene Rotationen auszugleichen. Für Kinder mit Cerebralparesen oder Muskelerkrankungen ist dieser Lernprozess noch schwieriger, andererseits bietet das Wasser die Möglichkeit, sich ohne Prothesen, Krücken oder Rollstühlen frei und aktiv zu bewegen.

Viele unserer Schüler erlernen das selbständige Schwimmen, obwohl sie nicht gehen und stehen können.